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Nicht nur eine Floskel - es geht wirklich um Werte

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Seit Tagen schon rede ich mit Freunden, Bekannten und Kollegen über dieses Thema: Lebensmittel - darf man sie einfach so in den Müll schmeißen oder in der Biotonne entsorgen, wenn man sie nicht mehr essen will oder kann, aus welchen Gründen auch immer? Die Gespräche drehen sich dabei immer auch um diese Frage: Wie kann ich verhindern, dass ich überhaupt in die Lage gerate, beispielsweise Brot nicht mehr essen zu wollen oder zu können? Dazu muss ich kurz erklären: Wie ich in meinem Blogeintrag "Das Rezept ist einfach: Vor dem Essen einkaufen" bereits geschrieben habe, hat der Artikel "Der große Überfluss - In Deutschland wandern jährlich 20 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Abfall" viele Leser dazu angeregt, mit mir über dieses Thema zu sprechen. Dann habe ich in meiner Kolumne auf der aktuellen Seite Leserforum unter der Überschrift "Ein erster Schritt" darüber nachgedacht, wie ich diese Diskussion bewerte und was sie in mir bewirkt hat. Mit dieser Konsequenz: Gestern und heute haben wieder Leser angerufen; sie wollten aber dieses Mal weniger mit mir diskutieren, sondern mehr ihre Meinung dazu sagen. Und dies meine ich uneingeschränkt respektvoll: Es waren ausschließlich ältere Leser, die mir davon erzählt haben, was Brot für sie bedeutet, weil sie sich an eine Zeit erinnern konnten, in der es nicht selbstverständlich war, dass immer ausreichend davon zur Verfügung stand.

Und plötzlich in fast allen dieser Gespräche ging es um eine Frage von fast philosophischer Bedeutung: Wo sind die Werte geblieben, die uns Menschen als moralische Instanz dienen, das zu achten und nicht als Selbstverständlichkeit anzusehen, was uns das Leben so, wie wir es gerne führen wollen, überhaupt erst möglich macht? Die Anrufer haben sich beklagt, dass diese moralischen Eckpfeiler offensichtlich verschwunden sind und dass die auf Überfluss ausgelegte Gesellschaft sich deshalb immer weiter einem Abgrund nähert; und niemand weiß, was anschließend auf uns wartet, wenn wir am Boden angelangt sind.

Deswegen schreib ich jetzt noch einmal darüber. Denn diese Frage stelle ich mir tatsächlich, auch wenn ich weiß, dass ich nicht wirklich eine Antwort darauf bekommen kann: Ist es nur eine Frage der Generation, der ein Mensch angehört und die ihn aufgrund der Lebensumstände geprägt hat, dass er mit den auf Achtung basierenden Werten anders umgeht und dass er in der Konsequenz (beim Thema Lebensmittel)  überhaupt kein Problem damit hat, das Brot wegzuschmeißen, nur weil es hart ist und nicht mehr schmeckt?

Und weil ich seit Tagen darüber spreche, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt, bin ich auch davon überzeugt: Dies ist ein höchst spannendes Thema, dem sich kaum jemand entziehen kann, wenn er erst einmal anfängt, etwas länger darüber nachzudenken. Womit ich bei meiner Bitte angekommen bin: Ich freue mich über jede Meinung dazu; als Mail, über das Kontaktformular oder als Kommentar, am Telefon oder in einem Brief.

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