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Steht im Garten, ist gelb und hat Fenster - was ist das?

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Am Ende dieser Woche, die meine (nicht offizielle) Statistik kräftig durcheinander gewirbelt hat (auch heute haben noch einmal 63 Leser angerufen und sich damit die richtige Lösung beim Treue-Gewinnspiel bestätigen lassen), möchte ich nicht darauf verzichten, hier kurz zu berichten, was sonst noch geschah bei meinen Gesprächen mit Lesern am Telefon:

Episode 1: "Mein Enkel besucht mich morgen und bringt einen seiner alten Computer mit, und dann wollen wir mal versuchen, ob das mit dem Internet klappt und ob ich das wirklich verstehe und auch alleine dann kann", sagte mir eine 71-jährige Anruferin; sie hatte meine Kolumne "Zu alt? Niemals" auf der aktuellen Seite Leserforum gelesen und wollte mir bestätigen, dass sie meinen Vorschlag gut findet und jetzt tatsächlich in die Tat umsetzen möchte. Stolz fügte sie abschließend noch hinzu: "Mein Enkel hat sogar ein Telefon, das Fotografieren kann."

Episode 2: "Ich würde mir gerne eine von den ausrangierten Telefonzellen in den Garten stellen, können Sie mir sagen, an wen ich mich wenden muss?", fragte mich ein Anrufer, nachdem er sich kurz vorgestellt hatte. Zunächst war ich perplex, dann aber fiel mir eins meiner fünf Gebote ein (Das zweite: Zweifle niemals an dem Sinn einer Frage) und ich stellte die Gegenfrage, die immer hilft und mit Zeit verschafft, weil sie niemals unberechtigt ist: "Können Sie mir sagen, auf welchen Artikel Sie sich dabei beziehen?" Der Leser konnte: "Abschied mit ein bisschen Wehmut - Vor 130 Jahren war die erste Telefonzelle in Deutschland ans Netz gegangen - Jetzt werden die letzten ausrangiert" las er mir die Überschriften eines Artikels auf der Titelseite der "Freien Presse" vor. Im Netz fand ich dann auch eine Kontaktmöglichkeit, mit der sich der Anrufer auf die weitere Suche begeben konnte. Die Frage aber konnte ich mir nicht verkneifen: "Was sollen Sie mit dem Telefonhäuschen im Garten?" Die Antwort lautet: "Da kommt das Trockenklo rein." Ich habe mir das Foto dann noch einmal angeschaut: Telefonhäuschen haben Fenster, nicht gerade kleine.

Episode 3: "Die Zeitung stinkt", sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. Diese Aussage war neu für mich; an "macht schwarze Finger" habe ich mich gewöhnt und ich habe dafür auch eine Antwort parat, in der  (ich betone) die Wortkombination "Hände waschen" nicht vorkommt, aber dieser Angriff auf die Geruchsnerven war mir neu. "Warten Sie mal, ich teste das gleich mal", erwiderte ich, griff mir die aktuelle Ausgabe und steckte meine Nase hinein (Kulturteil, aber das war Zufall). Das Resultat: "Ich rieche nichts." Der Leser beharrte auf seine Feststellung und fügte noch ein "irgendwie chemisch" hinzu. Ich erklärte mich bereit, einen zweiten Eigenversuch zu starten, schnappte mir die Ausgabe vom Vortag, vergrub mein Gesicht in den Sportteil (wegen der Ausgewogenheit) und atmete durch die Nase tief ein. Das Ergebnis: "Wieder nichts, nur dieser leichte Geruch nach bedrucktem Papier; nicht betörend, aber auch nicht ...", berichtete ich dem Anrufer von meinem Test. Das Gespräch beenden konnte ich erst mit diesem Satz: "Ich kümmere mich und rufe zurück." Das habe ich dann auch getan, eine Stunde später, es kam dann einem Geständnis gleich: "Sie haben Recht, die Zeitung kann tatsächlich manchmal etwas riechen, irgendwie chemisch, aber nur dienstags, wenn die Fernsehbeilage eingelegt ist, denn die wird im Tiefdruckverfahren hergestellt und dabei ..." Mir kam, nachdem ich dem Anrufer noch die technischen Details erklärt und ihm versichert hatte, dass im Druckzentrum der "Freien Presse" alles versucht wird, um diese Geruchsverlagerung zu verhindern, dann noch dieser Gedanke: Das Leben ist voller Überraschungen, und das ist gut so.

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