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Von Tomaten, Gott und Herrn Müller
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Es liegt mir vollkommen fern, daraus jetzt ein Ranking zu machen, weshalb ich die einzelnen Gespräche oder Mails ohne Wertung einfach nur auflisten werde, aber es gab eine ganze Reihe an Reaktionen auf die beiden ersten Einträge hier in meinem Blog nach meiner Rückkehr als Leser-Obmann, wobei es den Lesern offensichtlich eindeutig darum ging, mir ihre Ansicht persönlich mitzuteilen und sie nicht in Form eines Kommentars öffentlich im Netz freischalten zu lassen. Unter den Tisch fallen möchten sie aber auch nicht lassen. Und deshalb:
Episode 1: "Ich möchte Ihnen ein Buch empfehlen", sagte die Leserin und nannte mir den Titel: "Wieso macht die Tomate dick?: Schlank und fit für immer - Kohlenhydrate aufspüren und austricksen". Sie fügte noch hinzu: "Damit Sie wieder ganz gesund werden." Ich habe der Anruferin gesagt, dass ich darüber nachdenken werde, diesen Ratgeber zu lesen, weil ich auch der Auffassung bin, dass die Weisheit der alten Römer "Mens sana in corpore sano" für mich von großer Bedeutung ist; was ich nicht hinzugefügt habe, ich habe mich nicht getraut: Nudeln und Kartoffeln esse ich für mein Leben gern, sie gehören zu meinen Grundnahrungsmitteln.
Episode 2: "Glauben Sie an Gott?" fragte mich ein Leser am Telefon und wartete auf eine Antwort. Weil ich dies nicht zum ersten Mal gehört habe, musste ich nicht lange überlegen, wie ich darauf reagiere: "Über meine religiöse Überzeugung spreche ich nicht, das ist ausschließlich meine Privatangelegenheit." Der Mann am anderen Ende der Leitung wollte das nicht wirklich akzeptieren und hat versucht, ausgehend von der Schöpfungsgeschichte, mit mir über den Respekt vor dem Leben zu diskutieren. Ich gebe zu: Es hat mich tatsächlich gereizt, mich darauf einzulassen, doch dann hätte ich von einer Überzeugung erzählen müssen, und das will ich nicht; nicht am Telefon, nicht mit Menschen, die ich nicht kenne.
Episode 3: "Ich will es wissen, jetzt sofort." "Nein." "Mir kannst Du es doch sagen." "Nein." "Du vertraust mir wohl nicht, oder?" "Nein." "Glaubst Du, dass ich es gleich ans schwarze Brett hänge?" "Nein." "Oder in den internen Buschfunkverteiler tue?" "Nein." "Das zahle ich Dir heim, meine Rache wird fürchterlich sein, hast Du Angst?" "Nein." (Zur Erklärung: Eine Kollegin wollte von mir wissen, was "Sieben zu drei zu fünf zu eins" in meinem Blogeintrag "Die Formel für wohltuenden Gleichlauf" tatsächlich bedeutet.)
Episode 4: "Ich habe die Lösung für Sie", sagte eine Anruferin und formulierte ihren Tipp als Frage: "Warum tragen Sie keine Schuhe aus Kunstleder?" Für einen Moment habe ich tatsächlich an meinem Selbstverständnis gezweifelt, was sonst eigentlich nie vorkommt, ich bitte um Nachsicht, doch dieser Vorschlag brachte mich kurz und heftig ins Grübeln: Was veranlasst diese Frau, habe ich mir in Gedanken die Frage gestellt, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass ich Schuhe aus Kunstleder, was letztendlich auf Kunststoff und damit auf Plastik hinausläuft, tragen könnte? Aber ich musste darauf reagieren, mir fiel spontan als erstes diese Antwort ein: "Diese Schuhe sehen aber dann aus wie aus Leder, oder nicht? Und alle, die mich damit sehen, würden denken, dass ich Lederschuhe trage, weil ich schließlich nicht mit einem Aufkleber darauf durch die Welt gehen möchte; das fände ich nicht so gut, ich will zu meiner Überzeugung stehen, sie nicht verstecken." Die Frau in der Leitung schwieg ein paar Sekunden, bevor sie abschließend sagte: "Ich verstehe."
Episode 5: "Ich habe gerade auf der Homepage der Zeitung Ihren Kopf gesehen und gedacht: Aha, der Mann ist wieder da, er wollte sich doch um mein Problem kümmern, da kann ich doch gleich mal anrufen", sagte ein Leser und schickte, nachdem er seinen Namen genannt hatte, noch die Frage hinterher: "Erinnern Sie sich an mich?" Schon lange sage ich nicht mehr Ja, ohne dass ich mir ganz sicher bin, wen ich da an Strippe habe, nachdem ich einige Male auf die Nase gefallen war. Deshalb sah ich mich mit dieser Erwiderung auf der sicheren Seite: "Geben Sie mir doch bitte noch ein Stichwort, dann fällt mir das Erinnern sicher leichter." Der Anrufer zögerte nicht: "Zu viel Werbung, die morgens aus der Zeitung fällt, wenn man sie aus dem Briefkasten zieht."
Episode 6: "Ich habe gewartet, bis Sie wieder da sind, ich habe da eine tolle Geschichte für die Zeitung, das ist ein Skandal", sagte ein Mann; keine Vorstellung, keine Nummer im Display, doch er fragte mich: "Sind Sie interessiert?" Ich frage immer nach, mit wem ich spreche, schon aus Prinzip, weil ich anonyme Anrufer nicht mag. Dieser Anrufer reagierte so darauf: "Eigentlich ... ich meine ... wenn das hier im Ort ... muss ich wirklich? ... geht das nicht ausnahmsweise mal? ... Sie müssen verstehen ..." Während dieser Wortfolge habe ich ihn nicht unterbrochen, bis er dann schließlich sagte: "Müller."
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