Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Von Gefühlen und weisen Worten
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Bei meinem wöchentlichen Rückblick auf die kleinen, aber nicht weniger aufschlussreichen und manchmal ebenso unterhaltsamen wie nachdenklich stimmenden Randnotizen in den Protokollen meiner Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf geht es heute um selbstbewusste Konsumenten, vermeintliche Holzblasinstrumente, weise Worte zur richtigen Zeit und intensive Bauchgefühle.
Episode 1: In Anlehnung an meinen Blogeintrag "Da sitzt mir was im Nacken" von gestern fällt es mir nun leicht, es genau so zu formulieren, wie ich es gerade fühle: Ich fühle mich von der Butter verfolgt. Nachdem mich in jüngster Zeit viel Leser wegen der enorm gestiegenen Preise für Milchprodukt angerufen und mich beziehungsweise die Zeitung aufgefordert haben, etwas dagegen zu unternehmen (siehe auch Blogeintrag "Mit Butter und Knoblauch"), war ich nach dem Erscheinen des Artikels "Butter wird billiger, Milch dafür teurer" gestern auf der Seite "Wirtschaft" davon ausgegangen, dass sich dieses Thema nun erledigt hat. Falsch gedacht, dies meinte ein Leser: "Ist nicht vielmehr Hintergrund der Preisänderungen, dass die Käufer vernünftiger sind als angenommen und ihren Butterkonsum kräftig reduziert haben? Also Bürger lernt daraus, ihr habt die Macht, Wucherpreise zu bekämpfen. Achtet auf Preiserhöhungen und kauft nunmehr weniger Milch und Käse, die teurer werden sollen. Vielleicht schaffen wir‘s so auch, bis Weihnachten noch etwas abzunehmen." Von mir dazu: Widersprechen möchte ich diesem Leser nicht.
Episode 2: Angesichts meines musikalischen beziehungsweise musikwissenschaftlichen Hintergrundes habe ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen können und wollen, nachdem ich diesen Kommentar eines Lesers zum Rücktritt von Ministerpräsident Tillich und der Berufung von Michael Kretschmer zu seinem Nachfolger zur Kenntnis genommen habe: "Ein Austausch der Blockflöten gegen Pfeifen in der sächsischen Staatskapelle."
Episode 3: Dass Leser mich anrufen, weil sie möchten, dass die Zeitung an ein für sie wichtiges historisches Ereignis erinnert, kommt gar nicht mal so selten vor. In der Regel muss ich ihnen dann klar machen, dass ich zwar verstehe, dass ihnen dieses Datum so wichtig ist, und auch nachvollziehen kann, warum sie gern eine Erinnerung daran in der "Freien Presse" lesen möchten, aber ihr Vorschlag nicht auf fruchtbaren Boden wällt, weil es sich meistens nicht um einen runden Jahrestag handelt oder die Bedeutung dessen, was damals passiert ist, nicht von so großem öffentlichen Interesse ist, dass man einen Artikel darüber schreiben sollte. Bei diesem Anliegen tat mir die Absage besonders leid, denn dieses Zitat kann man sich meiner Ansicht nach nicht oft genug in Erinnerung rufen. Der Mann in der Leitung zitierte nämlich Stefan Heym, der am 4. November 1989 bei einer der größten Demonstrationen in der Wendezeit auf dem Alexanderplatz in Berlin dies gesagt hat: "Liebe Freunde, Mitbürger, es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengedresch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit."
Episode 4: Es gibt sie auch für mich, diese Momente der Rührung, wenn man spürt, wie in den tiefsten Regionen der Bauchempfindungen eine Saite angeschlagen wird, die etwas zum Schwingen bringt, was man mit dem Verstand nicht erklären kann, es auch nicht muss, weil man es ganz einfach fühlt und dies genießen kann. Bei mir war das hier der Fall: Eine Leserin teilte mir ihre Meinung zu dem Artikel "Eltern verpassen Vorlesen" auf der Seite "Kinder & Co" mit; es ging darum, dass viele Eltern, wie Forscher herausgefunden haben, zu spät bei ihren Kindern mit dem Vorlesen anfangen und einer Gründe sein könne, dass sie verunsichert wind, wann man damit anfangen sollte. Die Experten meinen: So früh wie möglich. Eine Leserin dazu: "Bereits während der Schwangerschaft lasen wir unserem ungeborenen Kind jeden Tag dieselbe Geschichte vor. Kurz nach der Geburt unserer Tochter erzählte mein Mann ihr diese Geschichte – ihren Gesichtsausdruck werden wir nie vergessen."
Weitere Blog-Einträge
- Was das Auge so alles lesen will (18.01.2022)
- Neues von Bill Gates und: Es riecht so komisch (17.01.2022)
- Von der einen oder anderen Botschaft (10.12.2021)
- Die Herdplatte ist heiß - oder nicht? (09.12.2021)
- Von Lügen und Blähungen (03.12.2021)
- Die Wahrheit, nichts als die ... (01.12.2021)
- Nicht heiß, der Preis ist schwarz (26.11.2021)
- Hallo? Häkelt da noch jemand? (24.11.2021)
- Der eine rast und der andere ist kein Papst (23.11.2021)
- Und dann noch etwas gegen Aufpreis (22.11.2021)
- Was uns von den Bayern unterscheidet (19.11.2021)
- Im Keller darf gelacht werden (15.11.2021)
- Im Keller darf gelacht werden (15.11.2021)
- Meine Meinung dazu: Halleluja (11.11.2021)
- Wenn ich nicht mehr folgen kann ... (10.11.2021)
- Manchmal gruselt es mich schon (09.11.2021)
- Schwierige Zeiten - mehr Schokolade (05.11.2021)
- Nur nicht wundern, sondern staunen (04.11.2021)
- Hallo, noch da? (03.11.2021)
- Von Witzen und Widerständen (29.10.2021)
- Ist aus Leder und hält warm (28.10.2021)
- Diese Worte zum Abschied (26.10.2021)
- Weihnachten – früher war mehr ... (25.10.2021)
- Die Sache mit den Bananen (22.10.2021)
- Ein Schalter und das Einmaleins (21.10.2021)
- Ein falscher Prophet (20.10.2021)
- In Demut üben wohl eher nicht (19.10.2021)
- Das ist Kunst, das muss bleiben (18.10.2021)
- Huddelei midm Nischel - echt jetzt? (15.10.2021)
- Sarkasmus? Bei mir nicht ... (14.10.2021)
- Das im Dunkeln weiß man nicht (13.10.2021)
- Nein, den Bescheid will ich nicht (01.10.2021)
- Nur ein Name - oder doch mehr? (30.09.2021)
- Irgendwie in der Geschichte verlaufen (29.09.2021)
- Dreimal drei Meinungen erhalten (28.09.2021)
- So schwierig ist das doch nicht, oder? (24.09.2021)
- Endlich, ich darf die Wörter schreiben (23.09.2021)
- Investigativ recherchieren, was sonst? (22.09.2021)
- Alle drei Tage eine Tafel? Kein Problem (21.09.2021)
- Und langweilig sowieso nicht (17.09.2021)
- Ohne Oma bitte auch kein Opa (16.09.2021)
- Mir der Hand unter den Gummi fahren (14.09.2021)
- Semmel jetzt fünf Cents teuerer (13.09.2021)
- Von Fragen zu Fragen und Antworten (10.09.2021)
- Und welche Partei wählen Sie? (09.09.2021)
- Ganz schön kompliziert - oder nicht? (08.09.2021)
- Das Dilemma mit der rechten Seite (06.09.2021)
- Eher heiter als gelassen (03.09.2021)
- Der aus dem Jenseits spricht (02.09.2021)
- Sorry, Gehirn auf Durchzug gestellt (01.09.2021)
- Mit der neuen 4G-Regel (31.08.2021)
- Echt jetzt: Er ist wieder da (30.08.2021)
- Wenn die Erde ein Baum wäre (27.08.2021)
- Meine lieben Brüder und ... (26.08.2021)
- Es war dann soweit: Witz komm raus ... (25.08.2021)
- Also ich kann die Schweiz verstehen (24.08.2021)
- Platte? Kein Problem damit (23.08.2021)
- Sprachlos, das war's in dieser Woche (20.08.2021)
- Selbst Jesus wird zitiert (18.08.2021)
- Komisch? Nicht wirklich ... (17.08.2021)
- Hallo, ist da oben jemand? (16.08.2021)
- Da kann man sich nur fragen ... (13.08.2021)
- Wenn mein Faden mal reißt ... (12.08.2021)
- Fehlt nur noch der Heiligenschein (11.08.2021)
- Heute komisch - aber damals? (10.08.2021)
- Warum nicht gleich ein Ausweis? (09.08.2021)
- Nun denn, wer lesen kann ... (06.08.2021)
- Hallo? Er ist wieder da ... (05.08.2021)
- Eine andere Wahl, es gibt sie ... (24.11.2020)
- Satan und die armen Seelen (23.11.2020)
- Er ist, was er isst, aber nicht sein will (20.11.2020)
- Warum nicht gleich ins Knie schießen? (19.11.2020)
- Aus der Krise in eine bessere Welt (16.11.2020)
- Demo und Impfen, aber keine Reißleine (13.11.2020)
- Aufreger des Tages: Es sind die ... (12.11.2020)
- Mit der Prügel so eine Sache ... (11.11.2020)
- Wichtige Frage: Wirklich zu laut? (10.11.2020)
- Diese Aufregung, ich bitte um Nachsicht (09.11.2020)
- Fremde Kicker und üble Winde (06.11.2020)
- Erst Wunderland, jetzt abgebrannt (04.11.2020)
- Fortpflanzung macht Spaß (03.11.2020)
- Nicht mehr viel Zeit, deshalb ... (02.11.2020)
- Dieses Thema, das andere und dann ... (30.10.2020)
- Der Tod ist nicht verantwortlich (28.10.2020)
- Mein Problem: Wie macht der Frosch? (27.10.2020)
- Drei Fragen und keine Antwort (26.10.2020)
- Mein Problem mit dem "Wissense" (23.10.2020)
- Ob ich Spaß habe? Das weiß ich nicht ... (22.10.2020)
- Die Eröffnung ist eine weiche (21.10.2020)
- Eins, zwei, drei ... echt jetzt? (20.10.2020)
- In schwierigen Zeiten erst recht (19.10.2020)
- Was ist heutzutage noch normal? (16.10.2020)
- Von Fehlern und Sichtweisen (15.10.2020)
- Wenn schlechte Nachrichten gute sind (14.10.2020)
- Nur Flügel habe ich keine ... (13.10.2020)
- Schön langsam, ich muss das verstehen (12.10.2020)
- Die richtige Richtung - aber welche? (09.10.2020)
- Da ist ein Loch, da noch eins und da ... (08.10.2020)
- Klare Sache: besser gesund bleiben (07.10.2020)
- Da oben fliegt was - völlig losgelöst? (06.10.2020)
- Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
- E-Paper und News in einer App
- Push-Nachrichten über den Tag hinweg